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Glätten und polieren

Richtig schleifen: So glätten Sie Werkstoffe makellos wie die Profis

  • Aktualisiert: 16.06.2023
  • 10:57 Uhr
In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, was es alles beim Schleifen zu beachten gibt. Welche Maschinen am geeignetsten für die jeweiligen Baustoffe sind und was Sie über die Körnung, beziehungsweise Streudichte wissen sollten.
In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, was es alles beim Schleifen zu beachten gibt. Welche Maschinen am geeignetsten für die jeweiligen Baustoffe sind und was Sie über die Körnung, beziehungsweise Streudichte wissen sollten.© stock.adobe.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Blick zurück: Die spannende Geschichte der Schleifmaschinen

  • Die richtige Schleifmaschine für Ihr Projekt

  • Wie wähle ich ein passendes Schleifmittel aus?

  • Auf die richtige Körnung kommt es an

  • Richtig schleifen mit Schleifpapier: Schritt für Schritt

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Ob Sitzbank aus Euro-Paletten oder selbstgebauter Kleiderständer - Schleifarbeiten sind notwendig, um die Oberflächen und Kanten von Holz zu glätten oder sie von Farbe und Rost zu befreien. Aus alt mach neu: Schleifarbeiten ermöglichen die Restaurierung alter Möbelstücke, die Erneuerung von Tür- und Fensterrahmen oder die Entfernung kleiner Schäden an einem Holzfußboden. Mit der passenden Schleifmaschine, einem geeigneten Schleifmittel und der richtigen Technik ist es einfach, zu einem sauberen Schleifergebnis zu gelangen.

Ein Blick zurück: Die spannende Geschichte der Schleifmaschinen

Schleifmaschinen sind keine Erfindung der Neuzeit, sondern schon seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Bevor erstmalig eine Maschine für das Schleifen zum Einsatz kam, war diese Arbeit mit einem sehr hohen Kraftaufwand verbunden. Geschliffen wurde noch bis in die 1820er Jahre mit einem Schleifstein, der mit beiden Händen bewegt wurde.

Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts entstanden erste mit Dampfkraft angetriebene Maschinen, um Einzelstücke zu polieren. Ein prominentes Beispiel dafür ist die Granitschale im Lustgarten, die auf diese Weise aufgearbeitet wurde. Mit dem Aufkommen der Industrialisierung entstand aber gleichzeitig der Bedarf, größere Flächen zu schleifen und zu polieren. Der erste maschinelle Schleifvorgang geht auf den Steinmetz Erhard Ackermann zurück, der bereits in den 1850er Jahren eine Möglichkeit des maschinellen Schleifens und Polierens erfand.

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Die richtige Schleifmaschine?

Es gibt für ganz unterschiedliche Anwendungen auch verschiedene Schleifmaschinen. Damit Sie für Ihr Projekt das richtige Gerät auswählen, finden Sie im Folgenden eine Übersicht über die im DIY- und Heimwerkerbereich gängigsten Schleifgeräte.

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➜ Wandschleifer

Dieses Schleifgerät wird auch als Trockenbauschleifer bezeichnet. Es ist ideal, um Maler- oder Tapetenreste von einer Trockenbauwand zu entfernen oder Flächen für einen Anstrich oder Tapezierarbeiten vorzubereiten.

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➜ Schwingschleifer

Mit dem Schwingschleifer werden üblicherweise Möbel oder Arbeitsflächen aufgearbeitet. Er kann Farb- und Lackschichten vom Holz entfernen. Dafür wird er in kreisenden Bewegungen über die Fläche geführt, damit ein gleichmäßiges Ergebnis entsteht.

➜ Exzenterschleifer

Bei diesem Schleifgerät wird durch die Rotation des Schleiftellers ein Abrieb erzeugt. Es lassen sich auch auf gewölbten Flächen gleichmäßige Ergebnisse erzielen. Auch der Exzenterschleifer ist perfekt für die Entfernung von Schutzschichten geeignet.

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➜ Bandschleifer

Der Bandschleifer ist dann das richtige Gerät, wenn Sie Schleifarbeiten auf sehr großen Flächen durchführen wollen. Schleifrahmen unterstützen dabei ein gleichmäßiges Ergebnis, vermeiden Kuhlen im Werkstück und begrenzen die Schleiftiefe.

➜ Winkelschleifer

Wenn Sie Werkstücke aus Metall, Stein und Beton schleifen, entgraten und auch zertrennen wollen, ist der Winkelschleifer die richtige Wahl. Es gibt dafür zusätzliche Aufsätze, mit denen auch eine Holzbearbeitung möglich wird. Umgangssprachlich wird der Winkelschleifer Flex genannt.

➜ Multischleifer

Wer nach einem Alleskönner und Multitalent unter den Schleifgeräten sucht, trifft mit dem Multischleifer die richtige Entscheidung. Es gibt verschiedene Aufsätze, mit denen sich auch Ecken und Kanten bearbeiten lassen. Ideal ist der Multischleifer für kleine Flächen.

Wie wähle ich ein passendes Schleifmittel aus?

Als Schleifmittel kann beim Heimwerken grundsätzlich alles verwendet werden, was einen abrasiven Effekt hat. Je nach Schleifgerät sind dabei unterschiedliche Schleifmittel im Einsatz:

  • Handschleifmittel
    Zu den Handschleifmitteln gehören vor allem Schleifpapier oder Abziehsteine. Mit dem klassischen Schmirgelpapier kann leicht mal ein Grat weggeschliffen oder Oberflächen veredelt werden. Schleifpapier gibt es entweder als Blatt oder von der Rolle. Von grob bis fein, je nach Körnung.
  • Schleifscheiben
    Die Schleifscheiben werden als Schleifmittel für den Winkelschleifer (Flex) benötigt. Es gibt sie für ganz unterschiedliche Materialien. Im Baumarkt können Sie unter anderem Schleifscheiben für Beton, für Stein oder Metall kaufen.
  • Schleifbänder
    Schleifbänder werden in einen Bandschleifer eingesetzt. Die Schleifergebnisse sind stark abhängig von der Körnung und dem Schleifmaterial.

Auf die richtige Körnung kommt es an

Der abrasive Effekt beim Schleifen wird durch die Körnung erzeugt. Bei einem Schleifpapier bzw. Schleifbändern oder Schleifscheiben, befindet sich die Körnung auf einer Unterlage aus Papier. Daneben gibt es aber auch Schleifgewebe und Schleifleinen, bei denen die Körnung auf einem Textilgewebe angebracht ist. Folgende Faktoren beeinflussen das Schleifergebnis.

1. Die richtige Kornart auswählen

Schleifmittel verwenden verschiedene Kornarten. In der Regel verarbeiten die Hersteller Mineralien wie Siliziumkarbid oder Korund (Mineral aus Aluminiumoxid). Korund kommt vor allem bei der Holzbearbeitung zum Einsatz, während Siliziumkarbid ideal ist für die Schleifbearbeitung von mineralischen Werkstoffen, rostfreiem Stahl oder auch Glas, Porzellan und Stein.

Daneben existieren aber viele weitere Varianten wie Keramik oder Keramik-Korund-Gemische, die sich durch eine sehr hohe Widerstandsfähigkeit und eine schnelle Abtragleistung auszeichnen. Besonders geeignet ist Zirkonkorund für die Metall-Bearbeitung von legiertem Stahl. Dieses Schleifmittel ist im Preis etwas höher angesiedelt.

Wenn Sie eine besonders hohe Oberflächengüte erzielen wollen, dann treffen Sie mit Diamant als Schleifmittel die richtige Entscheidung. Diamantschleifmittel werden vor allem dann verwendet, wenn präzise und hochwertige Arbeitsergebnisse entstehen sollen.

2. Die Auswahl der Körnung und der Korngröße

Die Korngröße hat einen entscheidenden Einfluss auf das Schleifergebnis. Man unterscheidet hier in vier Kategorien. Die Körnung selbst bezieht sich dabei auf die Maßeinheit Mesh, welche die Anzahl der Maschen eines Netzes pro Zoll – und in diesem Fall die Anzahl der Körner auf einer Unterlage definiert. Im Überschlag gilt eine Korngröße von 25,4 / Körnung. Je größer die Zahl, desto feiner ist die Körnung.

  • Grob: 6 bis 30 - Ideal für die Entfernung von Oberflächenbeschichtungen wie Farben und Lacken oder auch Kleberesten.
  • Mittel: 36 bis 100 - Diese Körnung wird vor allem in der Holzbearbeitung verwendet.
  • Fein: 120 bis 220 - Feinschliff für verschiedene Oberflächen.
  • Sehr fein: 240 bis 1000 - Diese Körnung kommt beim Nachschliff von Werkstoffen zum Einsatz, die grundiert, gewässert oder gebeizt sind.

Die Rolle der Streuart und der Streudichte

Ein weiteres Kriterium für die Auswahl der Schleifmittel ist die Streuart, also die Anzahl der Körner pro Fläche. Es wird hier wieder spezifiziert zwischen einer dichten, einer halb offenen und einer offenen Streuung.

Die dichte Streuung erkennen Sie daran, dass das Trägermaterial vollständig mit Schleifkörnern bedeckt ist. Dadurch entsteht ein sehr hoher Abtrag, was insbesondere bei der Metallbearbeitung von Vorteil ist.

Bei der halboffenen Streuung sind etwa 80 % des Trägermaterials mit Körnern bedeckt. Zwischen den einzelnen Körnern entstehen also Lücken, in denen der Schleifabrieb abtransportiert wird. Ideal ist die halboffene Streuung zum Entfernen von Lacken oder Farben auf Holz.

Die offene Streuung ist im Heimwerkerbereich eher selten anzutreffen. Sie wird für sehr lang spannende Werkstoffe eingesetzt, um einen guten Abtransport der Schleifspäne zu erzielen. Hier sind nur etwa 50 % der Fläche mit Schleifkörnern bedeckt.

Richtig schleifen mit Schleifpapier: Schritt für Schritt

Schleifen ist nicht gleich Schleifen: Wie geht es richtig?

Ein besonders häufiger Anwendungsfall im DIY- und Heimwerker-Bereich ist das Abschleifen von Möbeln oder Arbeitsflächen aus verschiedenen Materialien mit Schleifpapier. Daher finden Sie im Folgenden eine kompakte Anleitung, mit der auch Anfänger direkt loslegen und richtig schleifen können.

  1. Schritt: Schleifpapier zuschneiden
    Schleifpapier kaufen Sie in der Regel in großen Bahnen, die Zuhause noch zugeschnitten werden müssen. Verwenden Sie dafür keine Schere – diese wird sehr schnell stumpf, wenn man Schleifpapier damit zuschneidet. Reißen Sie das Papier stattdessen lieber über eine scharfe Kante.
  2. Schritt: Schleifpapier über einen Schleifklotz spannen
    Schleifklötze gibt es aus Kork, Gummi oder Kunststoff in jedem gut sortierten Baumarkt. Das zugeschnittene Schleifpapier wickeln Sie einfach um den Schleifklotz herum.
  3. Schritt: In Faserrichtung schleifen
    Bei der Holzbearbeitung ist es wichtig, immer in Faserrichtung zu schleifen und gleichmäßigen Druck auf den Schleifklotz auszuüben. Führen Sie diesen dann in langen Zügen über die Oberfläche.

Wie schleife ich Holz richtig ab?

Beim Abschleifen von Möbeln beispielsweise beginnen Sie mit dem Grobschliff. Verwenden Sie dafür ein Schleifmittel mit einer Körnung zwischen 20 und 30. Es sollte aber nicht gröber sein, damit nicht zu viel Material abgetragen wird. Jetzt feuchten Sie das Holz leicht an, damit sich die Holzfasern während der Trocknung aufstellen. Den Zwischenschliff führen Sie mit einem Schleifmittel durch, das eine Körnung zwischen 80 und 150 hat. Arbeiten Sie hier sehr gleichmäßig, wenn Sie das Schleifmittel per Hand oder mit der Maschine über die Oberfläche führen. Der Feinschliff mit einer Körnung zwischen 180 und 240 gleicht dann letzte Unebenheiten aus.

Wie schleife ich Metall richtig ab?

Wenn Sie Roststellen oder kleine Kratzer aus einer Metalloberfläche entfernen wollen, dann verwenden Sie am besten einen Winkelschleifer oder einen Exzenterschleifer. Auch für einen Multifunktionsschleifer gibt es spezielle Aufsätze für die Metallbearbeitung.

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