Wie kamst Du auf die Idee zu Deinem Geschäft, was gab Dir die Inspiration dafür?

Ich beschäftige mich seit über 10 Jahren mit dem Thema Cannabis. Nach und nach wurde mir klar, dass Cannabis nicht deshalb verboten ist, weil es so schädlich ist, sondern weil einige andere Wirtschaftszweige durch das Verbot sehr viel Geld verdienen. Verstehe mich bitte nicht falsch: Ich will Cannabis nicht verharmlosen und wir brauchen definitiv einen funktionierenden Jugendschutz.

Aber das derzeitige Gesetz basiert auf rein monetären Interessen, verhindert eine medizinische Nutzung und versagt bei der Aufklärung und Prävention völlig. Als mir das klar wurde, habe ich beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen. Das war der Startschuss für Hanfgarten. Als Unternehmer will ich natürlich auch Geld verdienen. Wenn man sich die Entwicklung in den USA ansieht, kann man schon ungefähr abschätzen, wohin die Reise gehen wird. Mit Hanfgarten, kann ich etwas umsetzen, von dem ich 100prozentig überzeugt bin und habe gleichzeitig eine ausgezeichnete unternehmerische Perspektive.

 

Was sind die größten Herausforderungen bei der Umsetzung?

Als Unternehmer muss man viele Herausforderungen meistern, aber bei Hanfgarten war natürlich die rechtliche Situation eine besondere Herausforderung. Ich habe mich vorab von 10 unabhängigen Anwälten beraten lassen, die schlussendlich bestätigt haben, dass ein legaler Anbau von Hanfpflanzen zur Teegewinnung und zum Kochen und Backen (in Österreich) möglich ist. Dadurch haben wir die Möglichkeit, die Hanfpflanze von alten Klischees zu befreien und das Image der Hanfpflanze in der Öffentlichkeit nachhaltig zu ändern.

 

Was gibt Dir den Mut zur Umsetzung?

Hmmmm, gute Frage. Ich habe bereits ein erfolgreiches Unternehmen gegründet und wusste daher, was auf mich zukommt. Rein rational betrachtet, wäre das ein weiterer Grund gewesen, das Projekt nicht umzusetzen (lacht). Aber ich weiß, dass das Verbot von Cannabis nicht mehr zeitgemäß ist und dass ich mit Hanfgarten die Möglichkeit habe, hier nachhaltig etwas zu verändern. Außerdem bin ich ein Dickschädl, wie man bei uns in Österreich sagt. Wenn ich mir was in den Kopf gesetzt habe, dann ziehe ich das durch.

 

Gibt es einen Plan B? Wie sieht der aus?

Nein. Ich halte nichts davon, mich während der Umsetzung damit zu beschäftigen, was ich mache, sollte das Projekt schiefgehen.

 

Was ist wichtiger, das Herzblut oder der Geschäftssinn?

Beides - ein Unternehmen nur des Geldes wegen zu gründen ist für mich nicht der richtige Weg. Entweder hast du dann ein Unternehmen, das nicht läuft, oder ein Unternehmen, das dir keinen Spaß macht. Herzblut alleine kann aber keine Rechnungen bezahlen. Die Geschichte zeigt, dass die erfolgreichsten Unternehmen immer die sind, bei denen Herzblut und Geschäftssinn Hand in Hand gehen.

Gibt es überhaupt noch Marktnischen für neue Geschäftsmodelle?

Hanfgarten ist der Beweis dafür. Außerdem verändern sich die Märkte ja ständig und es entstehen laufend neue Chancen. Die Chancen für Startups waren noch nie besser. Sieht man sich die letzen 10-15 Jahre an, dann sieht man, dass Startups das Potential haben, nachhaltig ganze Märkte zu verändern. Dazu gibt es unzählige Beispiele wie z.B. Tesla, Facebook, Uber, Airbnb, um nur einige zu nennen.

 

Wie finanzierst Du Deine Idee?

Ich hatte durch mein erstes Unternehmen das Geld, das ich für den Start von Hanfgarten benötigt habe. Außerdem wird es 2016 die Möglichkeit geben, sich direkt am Unternehmenserfolg von Hanfgarten zu beteiligen und zu profitieren. Ich möchte hier aber noch nicht zu viel verraten.

 

Hast Du einen ultimativen Tipp für neue Projekte?

Setze sie um. Solange du Hirn, Herz und Mut hast, kann eigentlich nichts schief gehen. (lacht)

 

Wer hat an Dich geglaubt?

Ich hatte zum Glück von Anfang an sehr viele Unterstützer aus meinem Freundeskreis und auch aus meiner Familie. Auch das Feedback der Menschen, nach unseren ersten Medienauftritten war überwältigend. Ein weiterer Beweis dafür, dass die Prohibitionspolitik im Umgang mit Cannabis nicht mehr zeitgemäß ist.

 

Wer hat am meisten an Deiner Idee gezweifelt? Warum?

Zweifler, Neider und Raunzer gibt es immer (speziell in Österreich). Wir haben leider in Europa keine Unternehmenskultur wie in den USA. Dazu zählt auch die Kultur des Scheiterns, die bei uns nicht vorhanden ist. Bei uns kommen die Menschen dann und sagen: „Ich hab dir ja gleich gesagt, dass das nicht funktioniert.“ Komischerweise sind das aber auch die gleichen Menschen, die dir als erstes auf die Schulter klopfen, wenn es doch funktioniert.